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Endlich sind die Kreuze wieder da!

Endlich sind die Kreuze wieder da!

Endlich sind die Kreuze wieder da!

# Geschichte St. Bonifatius

Endlich sind die Kreuze wieder da!

Endlich sind die Kreuze wieder da, wo sie hingehören!

Lange hat es gedauert, restauriert waren sie schon länger. Nun dürfen wir uns freuen, dass unsere beiden Turmkreuze wieder montiert sind. Das ist schon so eine Sache mit dem Kreuz. Es gibt also ganz verschiedene Erfahrungen mit dem Kreuz.

Voll Freude über das neue Strahlen der Kreuze über St. Bonifatius,
Ihr Pfr. Oliver Cornelius

Das Kreuz mit dem Kreuz

Geschrieben von Pfarrer MMag. Dr. Ernst Wageneder

Für Christen ist es zuallererst ein religiöses Symbol und Bekenntniszeichen. Aber oft provoziert das Kreuz Widerspruch. Für einige ist es ein Zeichen der Hoffnung und für andere ein provozierendes Zeichen. Nicht wenige stören sich an diesem Zeichen.
Das Kreuz dokumentiert also die Schattenseite des Menschen. Überall, wo es hängt, ist das Kreuz auch ein Signalzeichen: Achtung! Wie bedrohlich kann der Mensch für den Menschen sein! Das Kreuz hält durch die Jahrhunderte der Geschichte hindurch dem Menschen immer wieder einen Spiegel vors Gesicht: Aus solchem Holz ist der Mensch geschnitzt! Dieses Symbol bewahrt davor, sich Illusionen über den Menschen hinzugeben. Nüchtern erinnert es daran: Der Abgrund menschlicher Gewalttätigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte - bis heute: Gewalt wird auf Gewalt getürmt. Opfer mit neuen Opfern gesühnt. Unrecht mit neuem Unrecht beantwortet. So sind die Mechanismen: Der friedfertigste Mensch kann am Kreuz enden. Die stumme Anklage von damals hallt auch heute durch die Gegenwart: Mensch, wozu bist du fähig! Auf immer neuen Schauplätzen der Geschichte zeigt sich: Macht und Gewalt siegen immer noch über den Schwachen, Hilflosen und Unschuldigen: Jetzt z.B. im Kaukasus. Dort wird Macht demonstriert. Und die eigentlichen Opfer sind unschuldige Menschen, denen das wenige, das sie haben, zerstört wird.

Das Kreuz erinnert den Christen daran, sich mit solchen Mechanismen nicht abzufinden. Insofern bleibt das Kreuz als Leidenssymbol immer eine Zumutung. Martin Luther hat recht, wenn er sagt: Der Mensch muss zunächst einmal über sich selbst erschrocken sein, um auf den richtigen Weg zu kommen! Und in der alten Kirche galt schon der Grundsatz: Nur was angeschaut wird, kann auch geheilt werden!

Das Kreuz als Leidenssymbol ist die eine Botschaft. Das kann aber nicht alles sein. Denn sonst wäre das Kreuz nicht mehr als ein Protestplakat, das man vorwurfsvoll anderen unter die Nase hält. Für Christen aber ist das Kreuz ein Bekenntniszeichen. Das heißt: In diesem Symbol ist alles enthalten, was den christlichen Glauben ausmacht. Es zeigt, worauf es ankommt. Für den Heiligen Paulus war die Botschaft vom Kreuz so entscheidend, dass er z.B. gegenüber der Gemeinde von Korinth sagen kann: „Ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten!" (1 Kor 2, 1) Und weiter: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft (1 Kor 1, 18). Der Heilige Paulus will nichts anderes wissen als Christus - und zwar als den Gekreuzigten! Für Paulus ist Christus als Gekreuzigter der entscheidende Schlüssel zu einer neuen Sicht auf Gott und die Welt! Diese neue Sicht auf Gott und die Welt sagt: Ungerechtes Leiden, wehrlose Opfer, Ohnmacht gegenüber den Mächtigen, Aussichtslosigkeit, Schmerzen, Hoffnungslosigkeit - all das ist diesem Gott selbst nicht fremd. Gott teilt in Jesus das Schicksal und Leid, das Menschen bis heute erleben müssen. .
Pfarrer MMag. Dr. Ernst Wageneder, in PFARRZEITUNG PFARRE ST. MICHAEL MONDSEE. 33. Jhrg/ Nr. 1 2009.

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