St.-Johannes-Basilika

   Gottesdienste St.-Johannes-Basilika

Das Lobpreisteam der St.-Johannes-Basilika

Unser Herzstück, unser geistiges Zentrum, unsere Seelen

Musik - Stille - Segnung

Seit 40 Jahren ununterbrochen.

Jeden Freitag ab 20:15 Uhr nach der Heiligen Messe um 19:30 Uhr in der St.-Johannes-Basilika 

Wort-Bild-Marke des Lobpreisteams

Anfahrt St.-Johannes-Basilika

Adresse:

Lilienthalstr. 5
10965 Berlin

Geschichte der St.-Johannes-Basilika

Die jüngste Vergangenheit

Seit dem 1. Februar 2005 ist die Johannes-Basilika auch Bischofskirche des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr am Sitz der Bundesregierung

Seit dem Jahr 2004 ist die St.-Johannes-Basilika-Kirche der Polnischen Katholischen Gemeinde

Das Hausrecht am Gemeindehaus hat der Bischof der Pfarrei St. Bonifatius übertragen. Aus Dankbarkeit wurde es am 27. Juni 2004 nach Maria Ursula Bussone benannt, weil sie es uns durch ihre Fürsprache bewahrt hat.
Maria Ursula Bussone, eine Dienerin Gottes, ist am 10.7.1970 durch einen Unfall im Alter von 15 Jahren ums Leben gekommen. Ihre Seligsprechung steht kurz bevor. Sie war für Gott, der Liebe ist, begeistert und wollte viele Jugendliche dafür gewinnen, sich Jesus zu weihen, der um die Einheit Aller gebetet hat.

Die Baugeschichte der St.-Johannes-Basilika

Inmitten der Waldbestände der Hasenheide sollte eine Kirche gebaut werden, unweit des Tempelhofer Feldes, außerhalb der Stadtmauern von Berlin. Hier nämlich war ein großer Teil der Berliner Garnison stationiert. Der deutsche Kaiser, Wilhelm II., wollte ihnen in der Nähe der Kasernen entsprechend große Garnisonkirchen erbauen lassen. Dazu beauftragte er die namhaftesten Hofarchitekten seiner Zeit. Hatte ein Jahr zuvor Franz Heinrich Schwechten die imposante Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche im rheinisch-romanischen Stil erbaut, so waren es jetzt 1893-96 August Roßteuscher, der die kaiserliche evangelische Garnisonkiche am damaligen Kaiser-Friedrich-Platz, heute Südstern, erbaute, und der Baurat August Menken, der - unweit davon - ebenfalls im rheinisch-romanischen Stil, die katholische Garnisonkirche geschaffen hat.

Am 18. April 1894 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung durch Feldpropst Dr. Aßmann, an der als Vertreter des Kaisers Prinz Friedrich Leopold und als Vertreter des Fürstbischofs von Breslau der Delegat Propst Joseph Jalmel teilnahmen. Die Einweihung beider großer Garnisonkirchen fand am selben Tag statt, am 8. Mai 1897, - in Anwesenheit des Kaiserpaares, Wilhelm II. und Auguste Viktoria. In beiden Kirchen muss es ein recht farbenprächtiges Bild gewesen sein: mit den Klängen des Präsentiermarsches zogen die verschiedenen Truppenteile ein - die Ehrenkompanie des ‘Kaiser-Franz-Regiments‘ mit Fahnen und Standarten, das dritte Garde-Regiment, die Kürassiere, die beiden Dragoner-Regimente, die Pioniere, die Eisenbahn-Regimenter mit den Luftschifferabteilungen und dem Gardetrain. Wo das Kaiserpaar zuerst am Gottesdienst teilnahm, ist nicht genau festzustellen.

Jedenfalls waren sie zur Kirchweihe in beiden Kirchen in die Kaiserloge eingezogen. August Menken, der im gleichen Jahr auch die Kirchen St. Ludwig und St. Clara vollendete, die ebenfalls in diesem Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum feiern, war ein vielfältiger Baumeister, wie man an diesen drei unterschiedlichen Gotteshäusern sehen kann. Die St.-Johannes-Basilika war sein größtes und sicher auch schönstes Werk.

Es gab eine Zeit, in der man diesen Baustil als ‘eklektisch‘, d.h. ‘vorgeprägte Baugedanken unschöpferisch auswählend‘ seitens vieler Architekten ablehnte. Doch die Stilform der St.-Johannes-Basilika ist keine unüberlegte Nachahmung rheinischer spätromanischer Kirchen. Menken schuf hier etwas ganz Eigenes. In dem 1980 im Morus-Verlag erschienenen Bildband Berlin - Stadt und Kirche schreibt der Architekt Gebhard Streicher über den Bau der St.-Johannes-Basilika: „Es ist … richtig, dass diese Bauten gerade in der inneren Raumbildung selbstgefundene Wege der Gestaltung beschreiten, von denen der zumeist konventionelle Außenbau häufig noch nichts verrät.“ Er verweist auf Ähnlichkeiten mit der St. Sebastian-Kirche von Max Hasak in Berlin-Wedding, die vom Grundriss, von den großen Fensterrosen und den Arkaden vergleichbar ist.

Dennoch, die St.-Johannes-Basilika hat ihre Eigenheiten und gehört gerade deswegen zu den schönsten katholischen Kirchen Berlins. Der von seiner hohen Vierung charakterisierte Innenraum, über einem Kreuzgrundriß aufgebaut, zeigt alle Merkmale einer dreijochigen Kathedrale alten Stils. Von außen erahnt man den riesigen Innenraum noch gar nicht - mit seinen rund tausend Sitzplätzen (hier gibt es unterschiedliche Angaben, zwischen 900 und 1300), mit dem 77 Meter hohen Mittelturm und den ursprünglich zwei Ecktürmchen. Die Kaiserloge links vorn und die Sakristei rechts vorn ergänzen die gewaltige Anlage.

Kann man St. Johannes als eine Art ‘Monument‘ betrachten, wie die Kirche mehrfach in ihrer Geschichte bezeichnet wurde?

Meister der ersten Stunde

Viele haben an der Gestaltung dieser Kirche mitgewirkt. Die Meister der ersten Stunde sind heute unbekannt, zum Beispiel der Schöpfer des Hochaltares mit dem Bild der Geburt und der Enthauptung Johannes des Täufers. Der gesamte Hochaltar mit seinem Baldachin soll symbolisch an Christus erinnern, der uns geschenkt wird in der Eucharistie. An den Ecken des Baldachins sind die vier Evangelisten dargestellt: Johannes als Adler, Lukas als Stier, Markus als Löwe und Matthäus als Mensch (Engel). Der Baldachin über dem Altar und vor allem auch der Pantokrator in der Apsis darüber erinnern an die frühchristlichen Basiliken Roms. vor allem an S. Giovanni in Laterano. Man kann Ihn interpretieren als Gott den Allherrscher und Christus als Herr des Friedens, als den Bundesgott, der auf uns hinunterschaut -nicht als der strenge Richter, sondern als der gütige Gott.

Dieser Bundesgott lässt der Jungfrau Maria durch den Engel die Frohe Botschaft verkündigen, zu sehen darunter auf dem Triumphbogen. Und so geht die Symbolik weiter in der Kirche - denn vom Baumeister über die vielen Künstler und Architekten, die im Laufe der hundert Jahre an diesem Gotteshaus ihre Spuren hinterließen, wurde diese Garnisonkirche als „Gotteshaus des Friedens“ interpretiert. Hier wurde nie der Krieg gepredigt. Das wird im Tympanon über dem Eingang deutlich: in dem Sandsteinrelief, das Johannes den Täufer zeigt, der den römischen Soldaten ins Gewissen redet. Bereits am 3. Dezember 1906 erhob der später heiliggesprochene Papst Pius X. die Berliner Garnisonkirche zu einer päpstlichen basilica minor. Das war eine Auszeichnung, die sie in unserem Erzbistum nur mit St. Hedwig (1923) und der Rosenkranzbasilika (1950) teilt. Nach Vierzehnheiligen ist die St.-Johannes-Basilika die älteste Basilika auf deutschem Boden.

Weltkriege

Die St.-Johannes-Basilika hatte beide Weltkriege verhältnismäßig leidlich überstanden. Im Ersten Weltkrieg durfte sie wegen ihrer militärischen Stellung sogar ihre Glocken behalten. Im Zweiten Weltkrieg allerdings war man etwas zu diensteifrig und gab sie - bis auf eine im Hauptturm und eine vergessene im Dachreiter - ab. In den letzten Kriegstagen, als die Russen bereits Berlin besetzten, geriet die Kirche dennoch unter Beschuss. Einer der Seitentürme wurde zerschossen, auch der Hauptturm getroffen und eines der Seitenschiffe. Aber die Kirche war unmittelbar nach Beendigung der Kampfhandlungen wieder benutzbar. Allerdings waren die schönen farbigen Fenster zerstört. Provisorisch wurden sie mit Pappe vernagelt. Das Dach wurde neu gedeckt, die Schäden am Turm repariert. Insgesamt war die St.-Johannes-Basilika glimpflich davongekommen, im Gegensatz zur benachbarten St.-Agnes-Pfarrei und -Kirche und zur St.-Hedwigs-Kathedrale. So wurde die Kirche sowohl für St. Agnes als auch für zentrale Bistumsgottesdienste und -veranstaltungen ein wichtiger Anlaufpunkt, ja Mittelpunkt.

Sanierung und Restaurierung

Die große Kirche brauchte nun dringend eine Innensanierung, denn grauschwarz waren Wände und Decken, die Ausmalungen kaum noch zu erkennen, die Fenster - wenn überhaupt - nur einfach verglast. Pfarrer Friedrich Dissemond, der 1946 zum rector ecclesiae mit der Funktion eines Lokalkaplans ernannt wurde, hatte von einer jungen Kunststudentin mit Namen Helga Sacks gehört. Als 1949 das Antoniusbild gestohlen wurde, beauftragte er sie zunächst, einen neuen St. Antonius zu schaffen. Die junge Frau, die schon in ihrer Schöneberger Heimatkirche St. Norbert erste Arbeiten gefertigt hatte, lieferte prompt den Antonius. Danach aber fragte Pfarrer Dissemond, ob sie sich denn zutraue, die Fenster wiederherzustellen. Die junge Frau war überrascht und beglückt zugleich. Sie schuf als ihr erstes Fenster 1950 die Südrosette. Das Thema: die Apokalypse, die Geheime Offenbarung des Johannes. Es war auch ihr abstraktestes Werk: in der Mitte das Lamm Gottes, darum herum verschiedene Engel, die Cherubinen und Seraphinen, im äußersten Kranz die 24 Ältesten und die Symbole der vier Evangelisten. Das Fenster, das damals noch in einer Glashütte in Pirna/Sachsen gefertigt wurde, hat bis heute eine unwahrscheinliche Leuchtkraft.

Frau Lingnau-Sacks, wie sie nach ihrer Eheschließung hieß, schuf nach und nach alle farbigen Fenster der St.-Johannes-Basilika, von den Apostelfenstern in der Apsis bis zur Nordrosette: der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die ganze Menschheit. Auch die eindrucksvollen Schöpfungsfenster, die Fenster der Heiligen der deutschen Kirchengeschichte, unseres Bistums, der jüngsten Nazi-Opfer wie Bernhard Lichtenberg, Alfred Delp SJ, Kardinal von Galen, Edith Stein, Max-Josef Metzger, P. Rupert Mayer SJ, Karl Leisner, Dr. Erich Klausener, Dietrich Bonhoeffer, Maria-Teresa Tauscher, Niels Stensen, schließlich die eindrucksvollen Fenster in der Tauf- und in der Grabkapelle mit Auferstehungssymbolen. Helga Lingnau-Sacks hat die Baugeschichte dieses Gotteshauses über fast vierzig Jahre geprägt.

Aber auch ein anderer Name muss genannt werden: der des Diözesanbaurates Hubert Vogt. Der Architekt, der 1977 begann, die St.-Johannes-Basilika grundlegend umzugestalten und zu restaurieren, stand - wie er damals selbst sagte - „vor der schwierigsten Aufgabe meines Lebens“. Die Sicherung des Daches, damit nicht noch mehr Feuchtigkeit eindringt, die Neugestaltung des Altarraumes nach den Erfordernissen des Il. Vatikanischen Konzils und der Liturgiereform, aber dann auch die farbliche Gestaltung des Innenraumes sind zweifelsohne sein Verdienst. Vogt, der vorher in Namibia (Südwestafrika) gearbeitet hatte, nahm den warmen Farbton der Namib-Wüste als Grundfarbton zum Vorbild. Diese Atmosphäre der Wärme zeichnet die St.-Johannes-Basilika seit 1978 bis heute aus. Helga Lingnau-Sacks und Hubert Vogt haben sich von Anfang an gemeinsam abgestimmt. Vogt: „Frau Lingnau-Sacks ging sehr sensibel mit den Farben um und war offen für alle Anregungen“.

Aktueller Zustand

Und so sehen wir heute im Innern der St.-Johannes-Basilika ein Gesamtkunstwerk, ergänzt durch viele alte und neue Kunstwerke, wie eine von Kardinal Meisner gestiftete Pieta aus dem 14. Jahrhundert, die Büste von Pius X., geschaffen von Professor Josef Otto Limburg, die eindrucksvolle Taufe aus der Entstehungszeit der Kirche, die wertvolle Orgel. Auch der Kreuzweg ist recht alt. Wer sich aber dieser Kirche intensiv widmet, kann von vorn bis hinten die Kurzfassung der Heilsgeschichte nachvollziehen, ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis: Ausgehend vom Apsisgemälde - Christus als der König und Allherrscher - dahinter die Apostel mit leuchtenden Augen, sieht man in der linken Fensterreihe von vorn nach hinten: Die Geburt, die Anbetung der Weisen, Mariens Aufnahme in den Himmel und die Pieta. Die rechte Fensterreihe zeigt Christus vor Pilatus, die Auferstehung und die Wiederkehr Christi am Jüngsten Tag (im Hintergrund ist der Atompilz zu beachten!).

Die Fenster von Helga Lingnau-Sacks, die farbigen Medaillons im Gewölbe, die kleinen teuflischen Figuren an den Säulen, all das sind Meditationen wert. Hier in der St.-Johannes-Basilika wird ein Kapitel der Bistums- und deutschen Kirchengeschichte deutlich.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands, und dem damit einhergehenden Beschluss Berlin wieder zum Regierungssitz zu machen, musste auch für den Apostolischen Nuntius ein Grundstück gefunden werden, auf welchem ein Botschaftsgebäude errichtet werden konnte. Das Grundstück neben der Johannes-Basilika bot sich dazu an. Nach der Grundsteinlegung 1999, wurde das Gebäude im Frühjahr 2001 fertiggestellt