Dass die Evangelisten nicht mit Stift und Block ganz nah bei Jesus standen und dort aufnotiert haben, was er genau sagte, versteht sich von selbst. Die Entstehung der Evangelien hat länger gedauert und ist von den unterschiedlichsten Überlieferungen geprägt. 

Die Bibelwissenschaft geht davon aus, dass Matthäus und Lukas dieselbe Quelle für die Seligpreisungen hatten, sie aber unterschiedlich ausgestaltet wurden. 

Im Sonntagsgottesdienst haben wir uns daher in St. Michael ein Beispiel an Matthäus genommen und noch ein paar aktuelle Kreuzberger Seligpreisungen hinzugefügt. Jede:r aus der Gemeinde konnte eigene Gedanken aufschreiben und dann wurden sie als Fürbitten vorgetragen.

Hier also die Kreuzberger Seligpreisungen:

Selig sind , die in Angst und Schrecken sind, denn sie werden die Liebe Gottes verbreiten/ Botschafter der Liebe auf Erden sein.

Selig sind, sind die Menschen, wenn sie Hoffnung haben.

Selig sind die Menschen in Pflegeberufen, denn sie nehmen Leid.

Selig sind, die sich um die Schwachen und Benachteiligten kümmern und für sie da sind, denn sie können die dunkle Welt etwas heller machen.

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben, denn sie sind getragen, und können Wurzeln schlagen.

Selig sind die wegen einer psychischen Erkrankung Ausgegrenzten, denn sie sind ganz nah bei Gott.

Selig sind die Liebevollen, denn durch sie spricht Gott.

Selig sind die Kinder, denn sie schauen mit neugierigen offenen Augen in die Welt.

Selig sind die Ärzte (Onkologen), denn sie lindern Krankheit / Leid.

Selig sind die Kranken, denn sie brauchen Unterstützung.

Selig sind die vom Vater ihrer Kinder verlassenen Mütter, denn sie pflanzen Gutes in die Herzen und werden nicht verbittern.

Selig sind die, die wissen, dass Gott in ihrem Inneren lebt, denn sie haben Zugang zu Freude, Liebe, Weisheit und Macht des unaufhörlichen liebenden Vaters.

Selig sind die, die die Wahrheit sagen, auch wenn es ihnen Nachteile bringt.

Selig sind die Suchenden, denn sie werden Neues entdecken.

Selig sind die, die zuhören, denn sie werden erhört werden.

Selig sind die Einsamen, denn sie werden Gemeinschaft erfahren.

Selig sind die, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen, denn sie werden die große Freude haben.

Selig sind die Suchenden, denn sie werden finden.

Selig sind alle Menschen auf der ganzen Welt, besonders in der Ukraine, die von Krieg betroffen sind.

Selig sind die , die nicht sehen und doch glauben (Joh.20, Vers 29).

Selig sind, die Frauen und Mädchen aus dem Iran, die gegen Ungerechtigkeit kämpfen, denn sie werden von Gotte gehört und aufgenommen.

Selig sind die Menschen, die keine Hoffnung haben und sich selbst verletzen wollen, wenn sie nach Hilfe suchen, denn sie werden von Gott gerettet.

Selig sind, die die Liebe suchen / wagen, denn sie werden sie finden.

Selig sind, die vergeben und vergessen können, denn sie werden Trost und Ruhe finden.

Selig sind, die das Vertrauen zu Gott nicht verlieren, denn sie werden Erbarmen finden.

Selig sind alle, denn jeder ist besonders.

P. Benno Rehländer