Am Samstag, den 09.09.2023 trifft sich um neun Uhr morgens eine Gruppe neugieriger Menschen vor der Kirche St. Bonifatius in Berlin-Kreuzberg, um das Rätsel des Schwarzen Abts vom Kloster Neuzelle zu lösen. Sherlock Holmes hat sich leider entschuldigt, aber zum Glück springt Kaplan Gustavo Delcid ein, der die Ausflügler fröhlich begrüßt. Unser Ziel, das Kloster Neuzelle, erreichen wir nach einer entspannten Busfahrt mit zwischenzeitlichem Gesang und Gebeten bei schönstem Spätsommerwetter. Ob wir heute den Schwarzen Abt treffen? Oder könnte ihm das Wetter heute zu warm sein?

Eine kleine Gruppe wackerer Detektive macht sich direkt nach der Ankunft am Kloster auf die Suche nach dem berühmten Mönch. Die anderen gehen erst einmal zum Mittagessen ins Forsthaus Siehdichum. Dort gibt es kühle Getränke, Wildgulasch, Schnitzel und Zander.

Zurück im Kloster Neuzelle treffen wir den Rest der Gruppe wieder. Vom Schwarzen Abt weiterhin keine Spur: Ist er in einer anderen Reisegruppe untergetaucht? Könnte es sein, dass wir ihn in der Kirche finden?

Die barocke Pracht der katholischen Stiftskirche St. Marien überwältigt die meisten von uns schier. Die Suche nach dem Schwarzen Abt ist plötzlich Nebensache. Gebannt lauschen wir der ausführlichen Kirchenführung. Wir erfahren allerhand über die Geschichte und die Architektur der Stiftskirche sowie der Klosteranlage. Deren Anfänge liegen im Jahre 1268 mit der Stiftung des Zisterzienserklosters durch Markgraf Heinrich den Erlauchten für seine verstorbene Frau.

Die meisten von uns zieht es nach der Kirchenführung in den barocken Klostergarten zum Lustwandeln oder zum Kaffeetrinken in die Orangerie. Der Schwarze Abt ist weiterhin nicht zu sehen.

Voller Hoffnung treffen wir uns zum Abschluss des Ausflugstages im Hof der Klosterbrauerei Neuzelle wieder. Hier stehen die Chancen gut, dem Schwarzen Abt zu begegnen. Denn bereits im frühen Mittelalter wurde von den Mönchen in den Klöstern Bier als Fastenspeise gebraut.

Im denkmalgeschützten Brauereigebäude müssen viele von uns die Köpfe einziehen und in den engen Wendeltreppen bleibt kaum mehr Platz zwischen Mensch und Wand. Unser Fazit: Die Mönche früher waren alle nicht sehr groß gewachsen. Kann es sein, dass wir den Schwarzen Abt einfach übersehen haben? Nein, haben wir nicht. Im Schankraum dürfen wir ihn endlich begrüßen. Der „Schwarze Abt“ ist ein leckeres Schwarzbier und so berühmt, dass es in der ganzen Welt getrunken wird. Mit dieser Erkenntnis und vielen neuen Eindrücken fahren wir zurück nach Berlin-Kreuzberg.

Ein herzlicher Dank geht an den Gemeinderat St. Bonifatius und Michaela Lapawczyk sowie Kaplan Gustavo Delcid für die Organisation bzw. die Begleitung dieses schönen Gemeindeausflugs!

Anne Pfeiffer

Weitere Informationen:

www.zisterzienserkloster-neuzelle.de

www.klosterneuzelle.de

www.bistum-goerlitz.de

www.neuzelle-katholisch.de

Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe des Klosters:

www.zisterzienserkloster-neuzelle.de/besuch-uebernachtung