Liebe Eltern, 

vielleicht noch eine kleine Anekdote aus Leitungsperspektive: 

Meinem Kollegen und mir ist es wichtig, pädagogisch wertvolle Konsequenzen zu ziehen, wenn Ihre Kinder die Regeln ausgereizt haben... Eines Morgens fiel uns leider nichts Adäquates ein. Es ging um einen Vertrauensbruch und betraf ungefähr 30 Prozent der Gesamtgruppe von 57 Personen. Also haben wir ihre Kinder gebeten, einen ganzen Tag lang zu überlegen, wie wir das Vertrauen in sie zurückgewinnen könnten. Und: wir wurden reich beschenkt! 

Schon zum Mittagessen erhielten wir ein Entschuldigungsvideo voller lustiger Bilder, versöhnlicher Musik und Versprechen für die Zukunft. Am Abend wurde uns von der gesamten Gruppe (auch den nicht Beteiligten) ein Rap präsentiert, den wir hier zumindest noch mit dem verwendeten Text teilen wollen (siehe unten-die Namen der Jugendlichen wurden anonymisiert). Dazu gab es noch ein zusammen geschnittenes Bild zum Thema Vertrauen (siehe gestern). Wir waren begeistert und beeindruckt, dass aus unserer Suche nach einer angemessenen Konsequenz tatsächlich so eine Gruppe-zusammenschweißende Aktion werden würde. Das hätten wir nicht zu hoffen gewagt. 

Herzliche Grüße

Ivan Vujica und Theresia Härtel 

Wir sind nicht ins Zimmer rein.

Es tut uns leid!
Wir haben's echt verpeilt.

Immer wenn der -Name- schreit,
weiß man gleich:
Er ist wieder high.

Wir sind nicht ins Zimmer rein.
Es tut uns leid!
Wir habens echt verpeilt.

Immer wenn der -Name- schreit,
Wiss'n wir gleich:
Er ist schon wieder high.

-Betreuer- weiß nicht, wo wir sind
Oh nein!
Das tut uns so richtig leid
Oh ja.

Vertraut, ja!
Wir geh'n nicht mehr rauß, ja.

-Name-
hört jetzt auf zu rauchen.
-Name2-
kommt nicht mehr zu spät, ja.
Pünktlich 8 - ja!
Wir sind 10 vor 8 da!

Oyak, Party ja die ganze Nacht
Durften nicht lang raus, doch ham schon gemacht.
Drei Minuten spät - Resi denkt gleich: Tot
Party Party? Nein, es gibt Verbot.

Ab jetzt schlafen wir die ganze Nacht!
Halb zwei nicht mehr wach!

Wir drehn Runden auf'm Parkplatz.
Schnurrbart ist die Nacht.

Wir sind nicht ins Zimmer rein.
Es tut uns leid!
Wir haben's echt verpeilt.

Immer wenn der -Name- schreit,
weiß man gleich:
Er ist wieder high.

-Betreuer- weiß nicht, wo wir sind.
Oh nein!
Das tut uns so richtig leid.
Oh ja.

Heute ging’s wieder um 07:30 Uhr ins Spinnen verseuchte Badezimmer. Nach dem wir auf ein paar Langschläfer gewartet haben, ging es dann auch zum ersten Gottesdienst, indem wir alle motiviert die 45. Strophe vom Halleluja gesungen haben. Dann gab es Frühstück. Wir freuten uns schon alle auf die üblichen DIY-Schoko-Brötchen. Um 10 war dann der Bibelunterricht mit dem Thema: Gerechtigkeit. Im Anschluss unsere jeweiligen Bibelgruppen. Das Mittagessen war schwer zu beschreiben - vielleicht: Chilli sin carne mit tropischen Nachgeschmack (warme Ananas-stücke ?)
Danach konnten wir unser Kreativität freien Lauf lassen, als wir in unseren Bibelgruppen Stücke über ein Psalm in der Bibel einstudierten.
Zur angenehmen Abwechslung gab es zum Tee kein Honigkuchen (wer kann das auch schon leider?) sondern eine Rosinenschnecke. Wir freuen uns auf morgen ?
- Sarah, Lara, Maja