02.07.2024 0 Kommentare
Gute Nacht, Freunde...
Gute Nacht, Freunde...
# Nachrichten aus St. Marien Liebfrauen

Gute Nacht, Freunde...

... sang und spielte am Schluss des Gottesdienstes Prälat Stefan Dybowski auf dem Akkordeon. Ich hätte mir kein passenderes Lied zur Verabschiedung der „Kleinen Schwestern“ aus Berlin vorstellen können. Fast 70 Jahre lebten und wirkten sie mitten unter den Armen der Stadt, die letzten Jahre in einem Bauwagen.
Hab Dank für den Teller,
den ihr zu den Euren stellt,
als sei selbstverständlicher
nichts auf der Welt…
Im Zerbrechlichen, Unscheinbaren auf der Straße, wie dem Dornbusch, Gott zu entdecken, Feuer zu fangen und weiterzugeben, den Armen zu begegnen, Freundschaften zu knüpfen, miteinander zu essen, war die Art und Weise, wie es die Kleinen Schwestern lebte, zuletzt noch Sr. Constance, Sr. Anna und Sr. Patricia, die von der Berliner Gemeinschaft da waren. In den liebevollen Begegnungen wird Gott als „Ich bin“ erfahrbar.

Viele Weggefährt*innen aus nah und fern, aus dem Kreuzberger Kiez, besonders aus Marien Liebfrauen, Standort St. Michael. Freund*innen von der Straße, aus den Ordensgemeinschaften, auch Erzbischof Dr. Heiner Koch, Prälat Stefan Dybowski (Zelebrant), die Regionalverantwortliche Sr. Sabine und 11 Mitschwestern, Pfarrer Oliver Cornelius und viele mehr, feierten mit uns am vergangenen Sonntag vor der Kirche St. Michael in Kreuzberg Gottesdienst und Abschied. Die Kirche wäre für die Vielen zu klein geworden. So war im Freien für alle Platz, denen das Kommen ein Bedürfnis war.
Erzbischof Koch vergegenwärtigte, dass Berlin innerhalb kürzester Zeit zwei Ordensgemeinschaften gehen lassen musste, die Steyler Anbetungs-Schwestern und jetzt auch die Kleinen Schwestern Jesu, die einfach in ihren Gemeinschaften immer weniger werden. Diese Charismen werden uns in der Stadt sehr fehlen.

Unserer Gemeinde haben die Schwestern das in besonderer Weise getöpferte Jesuskind übergeben, das Jahrzehnte in ihrer Kapelle war. Verbunden mit der Hoffnung und im Vertrauen, dass in der Gemeinde St. Marien Liebfrauen, der das Leben mit den Armen sehr am Herzen liegt, das Charisma der Kleinen Schwestern weiterlebt.
So viele passende Worte, die Auslegung der Bibeltexte durch Pater Benno, das Nennen der Namen der Verstorbenen im Umkreis der Schwestern, die sonst selten gewürdigt werden, die Anteilnahme und einige „Tränendrück“momente, machten spürbar, wie wertvoll die Kleinen Schwestern für die Stadt so viele Jahre waren und mit „Kreuz und Herz“ segensreich wirkten.
Danke für alles!
Ein wirklich warmer Abschied, der für einige Momente den eisigen Ostwind vertrieb, der trotz herrlichem Sonnenschein über den Alfred-Döblin-Platz und durch die Kleider pfiff.
Bei Chili sin Carne, Kuchen und Kaffee genossen viele noch die Begegnung im Anschluss.
Danke allen, die das bewusst schlicht gehaltene Fest so stimmig vorbereitet und gestaltet haben, vom Tische und Bänke schleppen, zur Musik (Gitarren, Querflöte, Cajón, Gesang...Akkordeon), das Essen im Anschluss und vieles mehr.
...was ich noch zu sagen hätte,
dauert eine Zigarette,
und ein letztes Glas im Steh'n.
Elisabeth Mitter
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