Allerheiligen - Allerseelen

Viele kleine Lichter im Dunkeln

Wer in den Abendstunden des 1. und 2. November die Gräber seiner Angehörigen besucht, dem bietet sich, vor allem in katholischen Gegenden, ein beeindruckendes Bild. Denn an Allerseelen werden die Friedhöfe von sogenannten "Seelenlichtern" erleuchtet. Verstärkt um den 1. November mit dem Fest Allerheiligen beobachten wir solche Lichtsymbole.

Der Theologe Ulrich Lüke bezeichnet Heilige als Menschen, "die dem Vorbild Christi besonders gefolgt sind und durch ihr Sterben für den Glauben, z.B. als Märtyrer, ein hervorragendes Zeugnis für das Himmelreich abgelegt haben". Lüke betrachtet Heilige als "eine Art überzeitliche und transnationale Eingreiftruppe Gottes". Nach der heiligen Mutter Teresa bedeutet heilig sein, Gott zu erlauben, "sein Leben in uns zu leben".

Die aus dem christlichen Credo bekannte "Gemeinschaft der Heiligen" bezog sich ursprünglich auf diejenigen, die am Heiligen, also an der Eucharistie, teilhaben. Später kam die Deutung "Heilige im Himmel" hinzu und damit die "Gemeinschaft der irdischen Kirche mit der himmlischen Kirche". Der Jugendkatechismus Youcat erklärt das so: "Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören alle Menschen, die ihre Hoffnung auf Christus gesetzt haben und durch die Taufe zu ihm gehören, ob sie bereits gestorben sind oder noch leben. Weil wir in Christus eins sind, leben wir in einer Himmel und Erde umspannenden Gemeinschaft."(Vgl. katholisch.de, eingestellt am 25. September 2012, geändert am 28. Oktober 2013)

Wir können beobachten, dass das Entzünden von Totenlichtern auch auf vielen nichtchristlichen Gräbern sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Auch Blumen und grüne Zweige stehen stellvertretend für die Hoffnung. Bei einer feierlichen Prozession durch die Gräberreihen segnet der Priester die Gräber mit Weihwasser, wiederum ein Symbol des Lebens. Wir feiern die beiden Feste aus der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht.

Quelle: katholisch.de, S. Stienen/A. Lukassek

Grüße

Pfarrer Oliver Cornelius

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